Modern Shenzhen turns 40 and becomes focus for Xi’s tech ambitions
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Zum 40. Geburtstag: Hightech-Metropole Shenzhen im Fokus von Xis Technologie-Plänen

Die Fakten: Zum 40. Geburtstag hat die chinesische Hightech-Metropole Shenzhen 50.000 ihrer Bürger ein ungewöhnliches Geschenk gemacht. Sie vergab in einer Verlosung Mitte Oktober zehn Millionen CNY der neuen digitalen Währung DCEP und ist damit die vierte Stadt in China, die sich dem Testlauf anschließt. Zeitgleich wurde die Gründung der Sonderwirtschaftszone (SEZ) am 12. Oktober 1980 gefeiert.

Auch Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping reiste für drei Tage in die Provinz Guangdong. Sein Vater Xi Zhongxun spielte einst eine tragende Rolle bei der Gründung Shenzhens. Auf dieser „Reise in den Süden“ in Anlehnung an den Reformarchitekten Deng Xiaoping hob Xi die Notwendigkeit von Reformen, Öffnung, Innovation und Entwicklung Chinas hervor. Kurz vor seinem Besuch wurde der neue Fünfjahrplan für die Entwicklung Shenzhens veröffentlicht, in dem neben der digitalen Währung der Datenhandel und erweiterter Marktzugang für ausländische Unternehmen zentral sind. Er stärkt damit die Position der Nachbarstadt Honkongs als Zentrum eines chinesischen Silicon Valley.

Der Blick nach vorn: Einheimische Innovationen und Autarkie sind zentrale Begriffe auf Chinas politischer Agenda, insbesondere unter Xi. Die Betonung dieser Ideen und die Verteilung großer Summen des DCEP betonen symbolisch den Status Shenzhens, während die Rolle der Nachbarstadt Hongkong als Finanz- und Wirtschaftsstandort im Wandel begriffen ist. Die realen Auswirkungen der neuen Pläne und der digitalen Währung könnten jedoch begrenzt sein, denn konkrete Zielsetzungen fehlen. Eine staatliche Digitalwährung zu etablieren, könnte auch schwierig werden, weil Systeme wie WeChat Pay und Alipay die Märkte in China stark dominieren.

MERICS-Analyse: Chinas 14. Fünfjahrplan ist gerade in der finalen Entwurfsphase. Die Spannungen in den Außenbeziehungen zeigen, wie dringend China technologische Innovationen benötigt. Das Thema wird auf der Agenda bleiben. Xis Rede war zwar wenig konkret, dennoch ist klar, dass die Förderung heimischer Innovationen und technologische Selbstständigkeit sowie die staatliche Kontrolle von Marktentwicklung für Chinas Führung Priorität haben. Xis Ankündigungen weiterer Öffnungs- und Innovationsschritte zielen auch darauf ab, Talente und Investitionen aus Hongkong anzuziehen und die zwei Systeme stärker zu integrieren.

Medienberichte und Quellen:

Dieser Beitrag ist Teil des MERICS China Briefings vom 22. Oktober 2020.