Die Maskendiplomatie der chinesischen Armee
China Global Security Tracker Nr. 7
Beijings öffentlichkeitswirksam inszenierte Maskendiplomatie hat seit dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie international für Aufmerksamkeit - und auch Kritik - gesorgt. Dass auch die Volksbefreiungsarmee (VBA) eine eigene, deutlich leisere Kampagne gestartet hat, dürfte nur den wenigsten bekannt sein. Zwischen Mitte März und Mitte Juni brachten Flugzeuge der VBA Masken und medizinische Schutzausrüstung in mehr als 46 Länder im Nahen Osten, Asien, Afrika, Osteuropa und Lateinamerika.
Die chinesische Regierung zielte mit ihrer Maskendiplomatie darauf ab, China als verantwortungsvolle Macht zu präsentieren, die die Pandemie erfolgreich in den Griff bekommen hat. Die VBA verfolgt eigene strategischen Ziele: Ihre Lieferungen von medizinischer Schutzausrüstung konzentrierten sich gezielt auf Länder, die Teil von Chinas Initiative „Neue Seidenstraße“ sind, Beijings Politik unterstützen oder als Verbündete gewonnen werden sollen. Beijing möchte sich in Abgrenzung zu den USA und Europa als verlässlicher Partner profilieren und auch Unterstützer für seine globalen Ambitionen gewinnen, schreibt MERICS-Forscherin Helena Legarda in ihrer Analyse der chinesischen Sicherheitspolitik im ersten Halbjahr 2020.
Weitere Themen des aktuellen „China Global Security Trackers“ sind Chinas Erfolge und Rückschläge im Waffenhandel, Militäroperationen und Friedenssicherungseinsätze, die zunehmend kritische Lage im Ost- und Südchinesischen Meer, militärische Manöver um Taiwan und das ehrgeizige, aber in der Umsetzung schwierige Weltraumprogramm.
Die Analyse in englischer Sprache können Sie hier online lesen oder weiter unten als PDF herunterladen.